Cardy

Weitere Namen
Kardone, Spanische Artischocke, wilde Artischocke
Botanischer Name
Cynara cardunculus
Pflanzenkategorie
Weitere

Allgemeines

Cardy
Peter Turner Photography/Shutterstock.com

Die Kardone ist die bei uns größtenteils unbekannte Schwester der Artischocke. In Frankreich und Italien finden sich deutlich mehr Rezepte als bei uns. Man isst bei der Kardone die gebleichten Stengel und nicht die Blütenknospen als Gemüse. Wie die Artischocke gehört sie zu den Disteln und hat dieselben gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe.

Zahlen, Daten, Fakten

Lichtbedarf
Sonne
Nährstoffbedarf
Starkzehrer
Schwierigkeitsgrad
Profi
Kultur (nach Gertrud Franck)
A - hohe oder breite Kulturen, nahezu Ganzjährig
Kulturzeit
150 Tage
Reihenabstand
100 cm
Pflanzabstand
100 cm
Wuchshöhe
75 - 200 cm
Saattiefe
60 mm
Keimtemperatur (minimal)
8 °C
Keimtemperatur (optimal)
20 - 25 °C
Keim-Art
Dunkel
Vorzieh-Dauer
30 Tage

Zeiten

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12
Direktsaat
Vorziehen
Verpflanzen
Ernte
Ernte (im nächsten Jahr)

FrühlingDirektsaat von Mitte April bis Mitte Mai. Verpflanzen ins Beet von Mitte April bis Mitte Mai. Vorziehen etwa 30 Tage vor dem Auspflanzen, etwa zwischen Mitte März und Mitte April. Die Ernte kann nach einer Kulturzeit von 150 Tagen etwa Mitte September beginnen und geht bis Ende Oktober.

FrühlingDie Ernte kann nach einer Kulturzeit von 150 Tagen etwa Anfang August beginnen und geht bis Ende Oktober im nächsten Jahr.

Aussaat und Pflanzung

Die Kardone sät man am besten von Mitte bis Ende April in 10 cm Töpfe. Immer drei Samen pro Topf und beläßt dann den stärksten Keimling. Wenn die Pflanze 3 bis 5 echte Blätter hat kann man sie auspflanzen, das ist etwa Ende April bis Mitte Mai. Man sollte sie vorher etwa eine Woche lang abhärten.

Standort und Boden

Wie die Artischocke braucht sie einen warmen, vollsonnigen und geschützten Standort mit einem tiefgründigen, nährstoffreichen Boden. Am Besten wird dieser mit einer guten Portion Kompost oder reifem Stallmist vorbereitet. Und sie braucht Platz, einen Quadratmeter etwa.

Pflege und Düngung

Die Kardone mag es gerne feucht und warm. Die Pflanzen immer gut feucht halten aber ohne Staunässe, vielleicht auch mal die Blätter befeuchten. Ein oder zwei Düngergaben wird sie auch danken.

Sie ist deutlich frostverträglicher als die Artischocke. Man schneidet im Winter entweder die Blätter ab ohne die Herzblätter zu verletzen oder man bindet sie oben locker zusammen. Und dann häufelt man Erde an und dann braucht es noch eine Abdeckung aus Laub außen herum. Am besten stülpt man dann noch locker ein Gefäß darüber. Bei einer solchen Überwinterung muss man die Pflanzen Mitte/Ende April wieder ausgraben. Als Alternative kann man die Pflanze ausgraben, die Blätter einkürzen und in einer Kiste mit feuchtem Sand im kühlen Keller, in der Garage oder im Gewächshaus mit Frostwächter überwintern. Nicht austrocknen lassen.

Und selbst eine Kultur im Topf kann man probieren. Es muss aber ein wirklich großer und auch hoher Topf sein, da die Pflanze eine lange Pfahlwurzel ausbildet. Also mindestens 50 l. Dann kann man sie samt Topf wie im feuchten Sand überwintern.

Ernte und Verarbeitung

Man erntet bei der Kardone den unteren Teil der Stiele. Vorher muss man die meisten Sorten bleichen. Dazu wickelt man Anfang bis Mitte August vorsichtig die Stengel bis zum Blattansatz mit Stroh, Mulchfolie oder Jutegewebe ein. Immer kleinere Einheiten zusammen, die man dann gesamt wie eine kleine Palme zusammenbindet und eventuell anhäufelt, damit das Ganze stabiler steht. Das lässt man dann so, bis man ab Anfang September die gebleichten Blattstiele ernten kann.

Sie sind nicht lange haltbar. Also am Besten nach und nach ernten. Zur weiteren Verarbeitung werden die Stiele meist ohne die Blätter 20 Minuten in Salzwasser gekocht und danach die Haut abgezogen. Dann kann man sie je nach Rezept weiter verarbeiten. Wenn man zu viel geerntet hat kann man die vorgekochten Stiele auch kleinschneiden und einfrieren oder einlegen.