Seit wir unser Gewächshaus fertig gebaut haben hat mich doch eine Frage beschäftigt. Wie löst man eigentlich das aufkommende Problem mit der Fruchtfolge im Gewächshaus?
Da man dort ja meistens eine viel kleinere Palette an Pflanzen anbaut und eher jedes Jahr dieselben, wie Tomaten, Paprika, vielleicht noch Auberginen und/oder Gurken, von denen einige auch noch zur selben Pflanzenfamilie (Nachtschattengewächse) gehören, gestaltet sich eine ausreichende Rotation recht schwierig. Dann besteht die Gefahr, dass der Boden schnell einseitig auslaugt oder sich Krankheiten einstellen.
Wie kann man das lösen ohne jedes Jahr den Boden austauschen zu müssen? So machen es Manche und früher war das wohl üblich. Ich muss zugeben, dass mir das zu mühsam ist.
Was ich schon mehrfach gelesen habe ist, das Tomaten durchaus mehrere Jahre an derselben Stelle gepflanzt werden können, solange es nicht zu einer der gefürchteten Krankheiten wie zum Beispiel der Braunfäule kommt.
Geeignete Maßnahmen
Wir stellen einige Möglichkeiten vor um dem Auslaugen des Bodens und dem Aufkommen von Krankheiten entgegenzuwirken.
Selbst einzeln sind sie schon wirksam. Wenn man mehrere kombiniert kann man, mit etwas Glück, den Boden eine ganze Weile gesund erhalten und damit auch die Pflanzen.
Kompost, Dünger und Hilfsstoffe
Um einem Nährstoffmangel vorzubeugen sollte man im Frühling großzügig (10-15 cm) reifen Kompost auf den Boden aufbringen und leicht einarbeiten.
Gegebenenfalls kann man auch einen Teil reifen Tiermist mit einbringen. Starkzehrer wie Tomaten freuen sich.
Düngen sollte man nur mit organischen Düngern. Sie verbessern im Gegensatz zu mineralischer Düngern die Bodenstruktur, da sie auch das Bodenleben versorgen und zum Arbeiten anregen. Außerdem werden sie viel langsamer und gleichmäßiger von den Pflanzen aufgenommen.
Gut ist es auch Gesteinsmehl (* Affiliate) und vielleicht einen Bodenaktivator (* Affiliate) mit einzubringen. Diese Bodenhilfsstoffe sorgen zusätzlich für Mikronährstoffe für Pflanzen und das Bodenleben und beugen durch die Anreicherung mit wichtigen Mineralien einer Bodenmüdigkeit vor. Sie machen Nährstoffe besser pflanzenverfügbar, wodurch man insgesamt weniger Dünger benötigt. Das Bodenleben freut sich und dadurch wird auch die Bodenstruktur verbessert.
Kräuter und Hilfspflanzen
Um Krankheiten, schädlichen Nematoden und anderen unerwünschten Tierchen im Boden und an den Pflanzen vorzubeugen kann man zwischen die Gemüsepflanzen auch Kräuter und andere Hilfspflanzen pflanzen.
Im Falle von so reich blühenden Pflanzen wie Tagetes und Ringelblume gibt es auch noch eine erwünschte Nebenwirkung. Sie ziehen Bestäuberinsekten an und locken sie ins Gewächshaus.
Studentenblumen (Tagetes):
Wirken mit Wurzelausscheidungen hervorragend gegen schädliche Nematoden im Boden.
Sie sollen auch gegen bakterielle, pilzbedingte (mykotische) und virusbedingte Krankheiten helfen.
Zusätzlich ziehen sie Schnecken an sich, wenn diese sich ins Gewächshaus verirrt haben. Man findet sie dort dann abends und kann sie absammeln.
Ringelblume (Calendula officinalis):
Wirkt ebenfalls gegen Nematoden und Drahtwürmer und einige andere Schädlinge, wie zum Beispiel den Erbsenwickler und die schwarze Bohnenlaus. Gut zu wissen, auch wenn man die nicht unbedingt im Gewächshaus anpflanzt.
Zusätzlich wirkt sie wachstumsfördernd auf fast alle Gemüsepflanzen.
Selbst antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaften sind nachgewiesen. Ich kann aber nicht sagen ob diese auch in Mischkultur wirken oder „nur“ in ihrer Funktion als Heilpflanze als wässrige, ölige oder alkoholische Auszüge? Immerhin könnte man vielleicht einen Tee brauen und nach dem Abkühlen vergießen.
Aber das ist reine Spekulation. 🤓
Basilikum (Ocimum basilicum):
Zu den Tomaten gepflanzt fördern sich beide Pflanzen im Wachstum und die ätherischen Öle des Basilikum vertreiben Läuse und die Weiße Fliege und beugen Mehltau vor.
Petersilie (Petroselinum crispum):
Hält verschiedene Lausarten ab.
Anmerkung von Thorsten: Sie wächst auch hervorragend in den Winter hinein. Erst letzt habe ich im Dezember Petersilie für Falafel und Chimichurri geerntet.
Borretsch (Borago officinalis):
Wirkt mit seinem Duft gegen Kohlweißlinge, die Gemüseeule und den Tomatenschwärmer.
Verträgt sich nicht mit Petersilie.
Thymian (Thymus vulgaris):
Wirkt ebenfalls gegen Kohlweißlinge, Weiße Fliege und Läuse. Auch antivirale und antibakterielle Wirkung soll er haben und eignet sich im Freiland wie auch im Gewächshaus als Randbepflanzung. Dort hält er auch Schnecken ab. Manche sagen er würde Schnecken vertreiben, bei uns im Garten zieht er sie eher an und man kann sie dann dort absammeln. Vielleicht haben wir Gourmet-Schnecken 😉?
Die Liste hilfreicher Pflanzen lässt sich sicher noch erweitern…
Gründüngung mit Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia) und Co.
Wenn man das Gewächshaus einmal richtig leergeräumt hat empfiehlt sich eine Gründüngung. Empfehlenswert ist Phacelia, die mit keiner anderen typischen Gemüsepflanze verwandt ist. Für den Stickstoffeintrag eigenen sich Leguminosen wie Wicken, Erbsen und Lupinen. Kreuzblütler, wie Senfarten oder Ölrettich, tragen mit ihren Senfölen zu einem gesunden Boden bei. Gute Mischungen, auch mit anderen Pflanzen wie z.Bsp. Buchweizen, kann man im Samenhandel finden.
Die Gründüngungspflanzen schneidet oder mäht man im Frühjahr um und arbeitet sie als Flächenkompost leicht in den Boden ein. Gut zerkleinert können sie schneller von den Bodenlebewesen verarbeitet werden. Ebenfalls kann man die Pflanzen zum Mulchen verwenden, wodurch der Boden bedeckt wird. Dies bringt zusätzliche Vorteile, Feuchtigkeit bleibt länger im Boden und unerwünschte Beikräuter haben es schwerer. Etwas mehr zum Mulchen findest Du auf der Seite über die Reihenmischkultur nach Gertrud Franck.
Dadurch wird der Boden nachhaltig verbessert. Nährstoffe werden gebunden und bioverfügbar gemacht. Und die enge Fruchtfolge wird unterbrochen.
Alles in Töpfe pflanzen
Alternativ kann man ein Gewächshaus auch anders nutzen, indem man alle oder einen Teil seiner Kulturen in Töpfe pflanzt und so jedes Jahr automatisch in zum Teil neues Substrat pflanzt. Dafür muss die Topfgröße auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzen angepasst sein. Lieber etwas größer als zu klein.
Für kleinere Paprikapflanzen mindestens 10 l, größere Paprikapflanzen und Zwergtomaten benötigen mindestens 15 l und alles darüber schon mindestens 20 l Töpfe.
Natürlich ist der Platz und damit das Nährstoffangebot in einem Topf geringer und man wird öfter nachdüngen müssen. Außerdem trocknen Töpfe sehr viel schneller aus, wenn man nicht aufpasst und regelmäßig gießt.
Das kann bei den Pflanzen zu Trockenstress führen und zum Abfallen der Blüten und Früchte.
Je nachdem welches Substrat man in die Töpfe füllt kann es auch kostspielig werden jedes Jahr die Töpfe neu zu füllen.
Fazit
Die Methode wie man ein Gewächshaus nutzt ist denke ich Geschmacksache.
Wir machen eine Mischung aus beidem. Ein Teil wird direkt gepflanzt ein anderer Teil wird in Töpfen gezogen.
Gerade kleinere Nebenkulturen können wir so noch auf Regalbrettern oder dem Pflanztisch ziehen.
Auch Folgekulturen fürs Freiland wie auch für das Gewächshaus ziehen wir dort vor.
Wir versuchen uns an den oben genannten Methoden, die sich für einen biologisch geführten Garten sowieso empfehlen.
Wenn der Ertrag im Gewächshaus trotz der Maßnahmen nach einigen Jahren nachlässt oder sich doch Krankheiten einstellen, kommt man wohl nicht mehr drumherum mindestens einen Teil des Bodens auszutauschen. Aber wahrscheinlich konnte man die anstrengende Arbeit eine Zeit lang vermeiden durch eine gute Mischkultur und gezielte Bodenverbesserungsmaßnahmen.
Dies bedeutet, das wir Geld bekommen, wenn Du auf der verlinkten Seite etwas kaufst. Manchmal nur für das Produkt selbst, manchmal sogar für alle anderen Artikel im Warenkorb.
Auch wenn wir dafür Geld bekommen, stellen wir Dir hier nur Produkte vor, hinter denen wir auch stehen. Wenn wir diese Produkte selbst haben, haben wir diese nicht umsonst erhalten, sondern diese selbst bezahlt.
Wenn Du uns also helfen willst, kaufe über einen solchen Link 🙂
Hab schon auf der Webseite zweimal geschrieben.
Wäre jedenfalls heilfroh, wenn ihr mir mal Bescheid geben könnt,wanns soweit ist mit dem Planer. Diese geniale Idee hatte ich auch, aber die Umnsetzung schaffe ichnciht.,
Ich kenne auch die Margarethe!! Bin schließlich aus Oberösterreich.
Bitte, bitte meldet euch bei mir mit einer kurzen Mailantwort über den Stand der Dinge! – Dann muss ich mich nimmer plagen mit denm Lernenwie man Datenbanken richtig „füttert“ und abfragt,…
Meine Listen hab ich ja aber die nutzen derzeit wenig.
Ich hoffe, bis bald!! Helene