Erdbeere

Botanischer Name
Fragaria spec.
Pflanzenkategorie
Weitere

Allgemeines

Erdbeere
Vadim Zakharishchev/Shutterstock.com

Die typischen großen Gartenerdbeeren wie wir sie kennen stammen meist aus einer Kreuzung zweier nordamerikanischen Arten. Sie tragen nur eine kurze Zeit aber dafür reichlich und haben meist große Früchte. Die länger tragenden Monatserdbeeren stammen von den heimischen Walderdbeeren ab. Sie tragen über einen längeren Zeitraum, bis in den Herbst hinein. Aber dafür nicht so reichlich wie die Gartenerdbeeren und haben meist kleinere Früchte.

Die Erdbeerfrucht zählt botanisch gesehen nicht zu den Beeren. Jeder gelbe Samen ist eine kleine Nuss und deshalb ist die Frucht ein Sammelnussfrüchtchen.

Zahlen, Daten, Fakten

Lichtbedarf
Sonne / Halbschatten
Nährstoffbedarf
Mittelzehrer
Schwierigkeitsgrad
Einfach
Kultur (nach Gertrud Franck)
A - hohe oder breite Kulturen, nahezu Ganzjährig
Reihenabstand
60 cm
Pflanzabstand
25 cm
Wuchshöhe
20 - 25 cm

Zeiten

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
Verpflanzen
Ernte
Ernte (im nächsten Jahr)

Pflanzung 1Verpflanzen ins Beet von Mitte Juli bis Ende August. Die Ernte beginnt etwa Anfang Mai und geht bis Ende Juli im nächsten Jahr.

Pflanzung 2Verpflanzen ins Beet von Anfang August bis Ende Oktober. Die Ernte beginnt etwa Anfang Juni und geht bis Ende Oktober im nächsten Jahr.

Aussaat und Pflanzung

Die Angaben in den Zeiten beziehen sich auf das Pflanzjahr. In den Folgejahren pflegt und erntet man ja nur noch in den angegebenen Monaten. Gepflanzt werden Erdbeeren am besten im Herbst. Die Monatserdbeeren ein wenig später als die Gartenerdbeeren. Die Erdbeerpflänzchen, gekauft oder aus Ablegern mit 25 cm Abstand zueinander pflanzen, so das das Herz, aus dem alle Blätter entspringen, oberhalb der Erde ist, einpflanzen dabei vorsichtig andrücken. Zwischen den Reihen 60 cm Platz lassen um sie gut ernten zu können und um genügend Stroh auslegen zu können. Die Pflänzchen gut angießen.

Standort und Boden

Sie bevorzugt einen leicht sauren humosen Boden in Sonne bis Halbschatten, umso sonniger aber umso süßer werden die Erdbeeren. Mit Kompost sollte man das Erdbeerbeet nicht verbessern, den vertragen sie nicht so gut. Besser Humus und organischen Dünger wie Hornspäne ein paar Wochen vor der Pflanung.

Nachbarschaft

Die Nachbarschaft mit Knoblauch besonders, aber auch die anderen Lauchgewächse wie Zwiebeln, schützen die Erdbeeren vor Pilzerkrankungen wie Grauschimmel (Botritis). Auch Borretsch, der fördert den Blütenansatz wenn man ihn in die Nähe pflanzt, Buschbohnen, Dill, Feldsalat, Kopfsalat, Melde, Rauke, Ringelblumen, Salat, Spinat und Tagetes sind als Nachbarn willkommen. Tagetes und Ringelblumen fördern zum Beispiel die Bodengesundheit, indem sie unter anderem schädliche Nematoden bekämpfen.

Bienenfreund, Kartoffeln, Kohlarten, Hülsenfrüchte und Tomaten sind nicht gut in der Fruchtfolge weil sie z.T. dieselben Bodenpilze, Drahtwürmer und Nematoden fördern, die auch die Erdbeerpflanzen schädigen.

Sehr gute Nachbarn
Gute Nachbarn
Schlechte Nachbarn

Fruchtfolge

Erdbeeren sollten nur etwa alle 3 bis 4 Jahre an der selben Stelle wachsen, danach lässt der Ertrag und die Gesundheit der Pflanzen nach. Kartoffeln sind als Vorgänger und Nachfolger schlecht, da sie die selben Nematoden und Pilzkrankheiten bekommen wie die Erdbeere. Lauch als Vorgänger ist gut.

Gute Vorgänger
Schlechte Vorgänger
Gute Nachfolger
Schlechte Nachfolger

Sorten

Es gibt weltweit etwa 1000 Sorten und etwa 100 davon in Deutschland. Und entsprechend viele Sortenvergleiche und Empfehlungen im Internet und Büchern.

Pflege und Düngung

Ab Anfang Juli Stroh unter und um die Erdbeerpflanzen auslegen, damit die Früchte keinen Bodenkontakt haben, so können sie besser abtrocknen nach Regen. Das schützt vor Botritis, dem gefürchteten Grauschimmel.

Düngen tut man die Pflanzen im Herbst nach der Ernte. Die neuen Fruchtanlagen werden nämlich dann gebildet. Mit Humus, am besten Laubhumus und organischem Dünger oder gut abgelagertem Tiermist düngen. Kompost enthält wohl zu viele Salze, das vertragen die Pflanzen nicht so gut.

Ob das stimmt kann ich nicht genau sagen, da ich anderswo gelesen habe das eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Pflanzerde aus dem Sack als Substrat für Erdbeerpflanzen super funktioniert. Manchmal ist es schwierig an zuverlässige Informationen zu kommen, da hilft wohl nur ausprobieren. 😅🍓

Auch die „Kindl“ also die Ableger sollte man dann entfernen, damit die Pflanzen nicht ihre Kraft in deren Wachstum stecken. Außer man möchte Ableger machen im 3. Standjahr. Dazu pflanzt man schon ab Frühling, die Ableger die man möchte, wenn sie Wurzelbildung zeigen, noch an der Mutterpflanze in Töpfchen mit Pflanzerde. Bis zum Herbst haben sie dann ausreichend Wurzeln gebildet und können von der Mutterpflanze getrennt werden. Im Herbst pflanzt man diese dann an einer anderen Stelle im Garten ein damit sie neue Erde bekommen. Die alten Pflanzen kann man dann entfernen. Ab dem 4 Jahr geht der Ertrag wohl deutlich zurück. Wenn man den Platz nicht braucht auf dem die alten Erdbeeren stehen kann man sie ja noch weiter beernten und schauen wie dramatisch der Ertrag zurückgeht?

Ernte und Verarbeitung

Zur Ernte sagen wir nur soviel: Lasst es euch schmecken solange die Erdbeersaison dauert!

Man sollte alle 2 bis 3 Tage durchgehen und die reifen Erdbeeren ernten und Kranke entfernen. Je nach Fläche, die man mit Erdbeeren bepflanzt hat, kann in der Haupterntezeit eine ordentliche Menge pro Durchgang zusammenkommen. Im Kühlschrank halten sie sich etwa 3 Tage, so kann man z.B. die Erdbeeren von 2 Erntetagen zusammen verarbeiten und hat genug zusammen um z.B. Erdbeermarmelade zu kochen oder auch mal Erdbeereis zu machen. Erdbeeren kann man auch einfrieren, sie werden beim Auftauen zwar matschig, aber für ein Kompott oder späteres Marmeladekochen sind sie noch prima. Weil, wochenlang jeden Tag nur Erdbeerkuchen oder Erdbeeren mit Sahne zu essen schafft der größte Erdbeerfan nicht. 🍓