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Artischocke

Botanischer Name
Cynara scolymus
Pflanzenkategorie
Weitere

Allgemeines

Artischocke
COULANGES/Shutterstock.com

Die Artischocke gehört zu den Disteln. Gegessen wird der Blütenboden und das zarte „Fleisch“ am unteren Ende der Hüllblätter. Dazu muss man den richtigen Erntezeitpunkt erwischen, bevor die Blüten zu weit sind. Wobei die Blüte auch spektakulär und wunderschön ist, riesengroß und in einem strahlenden Blau.

Also wenn man den Erntezeitpunkt verpasst hat kann man sich noch an den Blüten erfreuen. Sie wird deswegen und ihrer imposanten Größe und interessanten Blätter und Silhouette wegen auch als Zierpflanze aber auch als Heilpflanze angebaut. Auszüge der Pflanze verbessern die Cholesterinwerte und können eine gestörte Leber-Gallesekretion deutlich verbessern. Was eventuell auch zu der leberschützenden Wirkung beiträgt, die der Heilpflanze nachgesagt wird.

Zahlen, Daten, Fakten

Lichtbedarf
Sonne
Nährstoffbedarf
Starkzehrer
Schwierigkeitsgrad
Profi
Kultur (nach Gertrud Franck)
A - hohe oder breite Kulturen, nahezu Ganzjährig
Kulturzeit
120 Tage
Reihenabstand
60 cm
Pflanzabstand
60 cm
Wuchshöhe
75 - 200 cm
Saattiefe
60 mm
Keimtemperatur (minimal)
8 °C
Keimtemperatur (optimal)
18 - 25 °C
Keim-Art
Dunkel
Vorzieh-Dauer
40 Tage

Zeiten

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12
Vorziehen
Verpflanzen
Ernte
Ernte (im nächsten Jahr)

FrühlingVerpflanzen ins Beet von Mitte April bis Ende April. Vorziehen etwa 40 Tage vor dem Auspflanzen, etwa zwischen Anfang März und Mitte März. Die Ernte kann nach einer Kulturzeit von 120 Tagen etwa Anfang Juli beginnen und geht bis Ende Oktober.

FrühlingDie Ernte kann nach einer Kulturzeit von 120 Tagen etwa Mitte Juni beginnen und geht bis Ende Oktober im nächsten Jahr.

Aussaat und Pflanzung

Man sät pro Topf 3 Samen etwa 6 cm tief und lässt dann nur die stärkste Pflanze stehen. Wenn sie im April etwa 3 bis 5 echte Blätter hat kann man sie auspflanzen.

Normalerweise zieht man sie Anfang bis Mitte März vor um sie Mitte bis Ende April auszupflanzen. Die Angaben in den Zeiten beziehen sich auf einen mehrjährigen Anbau. Dabei blüht die Artischocke zwar meistens auch schon im ersten Jahr, im Juli aber mit deutlich weniger Blüten. Um eine reichere Blüte zu bekommen muss man die Pflanzen überwintern. Die Staude hat etwa im 4. Standjahr den Höhepunkt ihrer Blütenfülle erreicht. Danach nimmt sie stark ab. Über die Jahre kann man auch „Kindl“ von der Mutterpflanze abnehmen und im Topf soweit ziehen bis man sie auspflanzen und kann sie somit vermehren.

Man kann versuchen die Artischocke schon im ersten Jahr zu einer reichen Blüte zu bekommen. Dazu muss man sie schon Anfang bis Ende Januar vorziehen und dann auch Mitte/Ende April auspflanzen. Sie blüht dann schon im Juni und mit mehr Blüten. So macht man es im einjährigen Erwerbsanbau.

Standort und Boden

Die Artischocke braucht einen warmen, vollsonnigen und geschützten Standort mit einem tiefgründigen, nährstoffreichen Boden. Am Besten wird dieser mit einer guten Portion Kompost oder reifem Stallmist vorbereitet. Und sie braucht Platz, einen Quadratmeter etwa.

Fruchtfolge

Gute Vorgänger
Schlechte Nachfolger

Pflege und Düngung

Die Artischocke mag gerne ein feucht warmes Klima. Am Wetter kann man kaum was ändern. Deshalb die Pflanzen immer gut feucht halten aber ohne Staunässe, vielleicht auch mal die Blätter befeuchten. Ein oder zwei Düngergaben vor der Blüte im Juni/Juli wird sie auch danken.

Man kann natürlich auch die im Januar angezogene Artischocke überwintern. Zum Überwintern im Freien braucht es hierzulande Weinbauklima. Man schneidet entweder die Blätter ab ohne die Herzblätter oder man bindet sie oben locker zusammen. Und dann häufelt man Erde an und dann braucht es noch eine Abdeckung aus Laub außen herum. Bei einer solchen Überwinterung muss man die Pflanzen Mitte/Ende April wieder ausgraben. Als Alternative sollte man die Pflanze ausgraben, die Blätter einkürzen und in einer Kiste mit feuchtem Sand im kühlen Keller, in der Garage oder im Gewächshaus mit Frostwächter überwintern. Nicht austrocknen lassen.

Und selbst eine Kultur im Topf kann man probieren. Es muss aber ein wirklich großer und auch hoher Topf sein, da die Artischocke eine lange Pfahlwurzel ausbildet. Also mindestens 50 l. Dann kann man sie samt Topf wie im feuchten Sand überwintern. Bis - 5 Grad verträgt die Artischocke. Aber die Jungpflanzen bei der Anzucht noch nicht.

Ernte und Verarbeitung

Erntebeginn ist bei der frühen Anzucht Ende Juni mit Haupterntezeit im Juli/August und bei der späteren Anzucht Ende Juli mit Haupterntezeit im August/September. In den Folgejahren wohl irgendwann dazwischen. Ernten sollte man die obersten Knospen der Artischocke zuerst. Und zwar wenn die Hüllblätter noch geschlossen sind, deren Spitzen aber beginnen braun zu werden. Nach unten hin werden die Knospen immer etwas kleiner. Aber man kann ja sammeln. Die Knospen halten sich im Kühlschrank etwa 2 Wochen.

Man kocht die Knospen etwa eine halbe Stunde in Salzwasser und reicht dazu allerlei Dips. Und zwar nimmt man die einzelnen Hüllblätter, die sich nach dem Kochen leicht lösen und dippt den unteren fleischigen Teil in den Dip seiner Wahl und zuppelt das ganze mit den Zähnen ab. Der obere harte Teil des Hüllblatts wird nicht mitgegessen. Zum Schluss, wenn die Fäden, das sogenannte Heu kommt, wird dieses entfernt. Darunter ist der Artischockenboden. Dieser wird je nach Größe kleingeschnitten und ebenfalls mit Dip verspeist. Lasst es euch schmecken.